Gustav erzählt weiter

Diese Geschichten von früher – wer hört sie nicht gern. 

Wir Zuhörer werden Zeuge einer wundersamen Verwandlung. Das uns vertraute Gesicht bekommt kindliche Züge mit diesem unvergleichlichen Leuchten in den Augen. 

Damals … ja, da gab es noch Winter mit viel Schnee, die Milch wurde in Kannen geliefert, der Ofen wurde mit Kohle beheizt, ein eigenes Fahrrad war beinahe unerschwinglich, das Essengeld wurde für Marmeladenzöpfe gespart und … es gab häusliche Pflichten, heimliche Liebesbriefchen, unliebsame Lehrer, missglückte Überraschungen, unheimliche Begegnungen, große wie kleine Missgeschicke und Verbote über Verbote, die bis heute unergründlich bleiben.

Die Kinderseele bleibt unverändert – sie sehnt sich nach Liebe, schöpft Hoffnung, zittert vor Angst, birgt Wünsche, trauert bei Enttäuschung, rebelliert gegen Ungerechtigkeit, hüpft vor Freude, träumt von der Zukunft – sie nimmt es leicht und schwer wie Gustav.